Einpresstiefe
Die
Einpreßtiefe ist dabei nicht der Wert, an dem sich ablesen läßt, wie gut das
Rad am Fahrzeug aussieht. Er liefert vielmehr einen Anhaltspunkt, ob ein Rad
unter einen bestimmten Kotflügel paßt bzw. oder ob und wie weit dieser
verbreitert werden muß.
Ein bißchen definitorische Theorie: Als Einpresstiefe (Angabe in mm)
bezeichnet man den Abstand zwischen der Radmitte und der inneren Auflagefläche
der Felge auf der Radnabe, also der Bremstrommel oder der Bremsscheibe. Der
Abstand zwischen den Felgenhörnern ist die Maulweite, die als Maß für die
Felgenbreite dient. Die Maulweite wird in Zoll angegeben. Ein Zoll entspricht
2,54 cm. Eine "7,5-Zoll-Felge" z.B. mißt also knapp 19,05 cm Breite.
Bei einer Einpreßtiefe Null ist der Flansch genau in der Radmitte, die
Felge baut also genausoweit nach außen, wie nach innen. Eine 7,5 Zoll breite
Felge mit der Einpreßtiefe Null also 9,525 cm nach außen und 9,525 cm nach
innen. Eine positive Einpreßtiefe (z.B. ET+35) besagt, daß die Felge weiter
nach innen (also in Richtung Fahrzeugmitte) baut als nach außen (in Richtung
Radlauf).
Wenn zwei Felgenpaare zur Disposition stünden, das eine plus, das andere minus
35 mm Einpreßtiefe, kann man nur durch die Verwendung der anderen Einpreßtiefe
die Gesamtspurbreite um 140 mm verändern. (ET +35 mm: 35 mm + 35 mm = + 70 mm;
ET - 35 mm: 35 mm + 35 mm = - 70 mm).
Die Laufläche des Reifens verändert ihre Lage somit nicht durch die
unterschiedliche Breite der Felge, sondern ausschließlich durch deren Einpreßtiefe.
Ist entsprechend keine ausreichende Laufflächenabdeckung gegeben, hilft keine
schmalere Felge, sondern nur eine mit größerer Einpreßtiefe.
Ein weiteres Kriterium für die Verwendung der richtigen ET ist deren Einfluß
auf den Lenkrollhalbmesser. (Abstandsmaß zwischem linkem und rechtem
Reifen an der Vorderachse bezogen auf die Mitte der Radaufstandsfläche). Der
Lenkrollhalbmesser beeinflußt die Spurstabilität und ist abhängig von der
Einpreßtiefe.
Bei einer positive Einpreßtiefe verkleinert sich der Lenkrollhalbmesser.
Umgekehrt (negativen Einpreßtiefe oder wenn Distanzscheiben eingesetzt werden)
vergrößert sich der Lenkrollhalbmesser. Wenn ein kleiner Lenkrollhalbmesser
und damit eine positive bzw. serienmäßige Einpreßtiefe gewählt wird, läßt
sich das Auto leichter, angenehmer und in extremen Fahrsituationen auch besser
und sicherer beherschen. Die bei einem kleinem Lenkrollhalbmesser bzw. positiver
Einpreßtiefe vorhandene Optik ist dabei natürlich Geschmacksache.
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